Historie der Straßennamen um den Bürgerpark

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Die Straßen rund um den Bürgerpark erlebten wie der Park selbst den Zeitenwandel durch 150 Jahre. Ein Zeichen dafür sind ihre wechselnden Namen. Politischer Wille, Jubiläen bedeutender Persönlichkeiten und zuletzt die Häufigkeit eines Straßennamens sind nur einige der Gründe für einen neuen Straßennamen.

Süden:

Wilhelm-Kuhr-Straße

  • vor 1882 Spandauer Straße: Führte von Pankow nach Spandau und war ein alter Triftweg zur Jungfernheide; bis zur Eingemeindung im Jahre 1920 war Spandau eine selbständige Stadt.
  • ab 1915 Wilhelm-Kuhr-Straße: Benannt zu Ehren des Pankower Bürgermeisters Wilhelm Kuhr (1865-1914).
     

Westen:

Am Bürgerpark

  • wohl nach 1905 Bahnhofstraße: Das Teilstück auf Niederschönhausener Gebiet wurde um die Wende zum 20. Jahrhundert angelegt als Bahnhofstraße (den Namensbezug stellte nicht der Bahnhof Wollankstraße, sondern der nordwestlich der Straße gelegene Bahnhof Schönholz her), der auf Pankower Gebiet verlaufende Teil der Straße entstand 1910 und wurde mit dem Niederschönhausener Teilstück verbunden.
  • ab 09.11.1994 Am Bürgerpark: Die Umbenennung erfolgte wegen der Häufigkeit des Namens “Bahnhofstraße” in Berlin, allein fünfmal im Großbezirk Pankow.
     

Norden:

Leonhard-Frank-Straße

  • ab 1904 Danckelmannstraße: 1904 als Danckelmannstraße angelegt; Bernhard Danckelmann (1831-1901) war Forstmann und Schöpfer des forstlichen Versuchswesens in Preußen.
  • ab 10.03.1937 Wahnschaffestraße: Gustav Adolf Bruno Felix Wahnschaffe (1851-1914) war Geologe, ab 1886 Landesgeologe.
  • ab 04.09.1962 Leonard-Frank-Straße: Der Roman-Schriftsteller, Novellisten und Dramatiker Leonard Frank (1882-1961) lebte und arbeitete 1920-1933 in Berlin. Die Umbenennung der Straße erfolgte zum 80. Geburtstag des Schriftstellers.

Cottastraße

  • ab 1904 Die Straße wurde 1904 angelegt und nach dem Mitbegründer der Forstwissenschaft und Direktor der von ihm 1811 gegründeten Forstlehranstalt in Tharandt, Heinrich von Cotta (1763-1844), benannt.
     

Osten:

Heinrich-Mann-Straße

  • 1904 Als Straße 9 im Niederschönhausener Forst verzeichnet.
  • ab vor 1907 Podbielskistraße: Eugen Anton von Podbielski (1814-1879), Militär.
  • ab 11.03.1937 Seckendorffstraße: Friedrich Heinrich von Seckendorff (1673-1763), Militär.
  • ab 12.04.1951 Heinrich-Mann-Straße: Der Schriftsteller, Novellist, Dramatiker, Essayist Heinrich Mann (1871-1950) lebte und arbeitete der von 1925 bis 1933 in Berlin.

Grabbeallee

  • vor 1900 Lindenstraße: Die Lindenstraße wurde im Berliner Adreßbuch 1902 genannt. Sie war einst ein alter Verbindungsweg zwischen Pankow und Niederschönhausen, der im Ur-Meßtischblatt von 1835 eingezeichnet ist. Vor dem Ausbau von Berliner Weg und Schloßstraße wurde er als Zufahrt zum Schloß Schönhausen genutzt. Die Straße wurde nach ihrer Erstbepflanzung benannt.
  • ab 10.09.1936 Grabbeallee: Christian Dietrich Grabbe (1801-1836), Dramatiker.

Schönholzer Straße

  • vor 1862 Straße 39: Die Straße war ursprünglich ein Sandweg, über den man die Kolonie Schönholz sowie Niederschönhausen erreichen konnte
  • seit 1862 Schönholzer Straße: Namensgeber ist die im 18. Jahrhundert von Königin Elisabeth Christine gegründete Kolonie Schönholz, die in der Verlängerung dieser Straße lag.

Kreuzstraße

  • vor 1896 Für die Benennung der Straße gibt es zwei Varianten. Zum einen kann der Name gewählt worden sein, weil sie die erste Straße war, die den Triftweg zur Jungfernheide (später Spandauer Straße, jetzt Wilhelm-Kuhr-Straße) kreuzte. Zum anderen kann sie ihren Namen nach dem an der Straße liegenden alten Pankower 1. Gemeindefriedhof erhalten haben. Die Trasse der Kreuzstraße ist bereits auf dem Ur-Meßtischblatt von 1835 als Teil eines Verbindungsweges nach Niederschönhausen eingezeichnet.